Holzabfälle fallen in den unterschiedlichsten Arten und Ausprägungen an. Laien sind bei der Entsorgung oft überfragt. Wir bringen für Sie Licht ins Dunkel der Entsorgung und Verwertung von Holz.
Naturbelassenes Holz
Zu dieser Holzart zählt unbehandeltes Holz, das direkt aus Wald oder Garten kommt. Dieses Holz hat meist noch Rinde, Äste, Reisig und Zapfen – und gelangt zu uns oft im Rahmen des Grünguts aus dem Garten. Dazu zählen aber auch diverse Abfallstoffe aus Sägewerken oder von Holzarbeiten: Spreissel, Hackschnitzel, Sägemehl, Späne oder Rinde. Generell dürfen Sie naturbelassenes Holz in Holzöfen, Holzheizkesseln oder Cheminées verbrennen. Passen Sie aber auf: Öfen unter 40 kW Leistung befeuern Sie bitte nur mit stückigem Holz!
Nichtstückiges Holz ist ein Fall für automatisch beschickte Feuerungen. Klären Sie also vorher ab, welcher Ofen bei Ihnen zuhause steht. Und Vorsicht: Ihre Holzabfälle dürfen auf gar keinen Fall mit anderen Stoffen oder Holzarten vermischt sein. Denn dann machen Sie sich durch Verbrennung strafbar, weil schädliche Stoffe in die Umgebungsluft gelangen! Wenn Sie keinen Ofen haben oder sich bezüglich Entsorgung nicht sicher sind, bringen Sie das Holz einfach während der Öffnungszeiten auf unsere Deponie. Oder mieten Sie gleich eine unserer Mulden im Rahmen unseres Muldenservice!
Restholz aus der Industrie
Holzverarbeitende Betriebe wie Schreinereien oder Möbelfabriken haben ebenfalls viel Abfall: Meist handelt es sich dabei um Produktionsabfälle von unbehandeltem und unbeschichtetem Holz, wie zum Beispiel Spanplattenresten oder Hobelspäne. Bei diesen Reststoffen sprechen wir von Resthölzern. Auch Bauabfälle aus Holz – z.B. Schalungstafeln, Gerüstbretter oder Mischholz – gehören dazu.
Diese Art von Holzabfall darf nur in geeigneten Verbrennungsanlagen entsorgt werden; heimische Zimmeröfen sind dafür nicht geeignet – denn für die Entsorgung gelten wesentlich niedrigere Emissionsrichtwerte als für Naturholz. Die Restholzfeuerung ist ausserdem messpflichtig.
Altholz
Altholz ist die Holzkategorie, mit der wir am meisten zu tun haben: Sie fällt als Bauschutt vor allem bei Umbau, Rückbau, Räumungen und Abbruch-Arbeiten an. Zu ihr zählen beispielsweise
- Holzböden oder -balken
- Ganze Decken oder Täfer
- Fenster, Türen, Treppen
- Holzmöbel wie Tische, Schränke, Stühle
- Einweg- und Mehrwegpaletten
- Verpackungen wie Kisten, Container oder Verschläge.
Doch auch Mischungen, zum Beispiel aus naturbelassenem Holz und Altholz, zählen zu dieser Kategorie – sofern sie nicht zu trennen sind.
Auch hier sind für die Altholzfeuerung geeignete Abfallanlagen nötig. Diese sind zusätzlich mit Einrichtungen ausgerüstet, die das Abgas reinigen. In Frage kommen daher nur Altholzverbrennungsanlagen, Kehrichtverbrennungsanlagen oder Zementöfen. Abgeben können Sie Ihr Altholz in speziellen Papier- oder Spanplattenfabriken – oder bei uns in der Entsorgung Eiken.
Problematische Holzabfälle und Sonderabfälle
Dies ist die Klasse der Abfälle, die am kompliziertesten und teuersten zu entsorgen ist. Zu den problematischen Abfällen gehören
- behandeltes Holz wie zum Beispiel Bahnschwellen
- mit Holzschutzmittel imprägnierte Teile
- Sperrgut wie Gartenmöbel und Parkbänke
- Beschichtetes Holz (z.B. mit PVC)
- Baumpfähle und Rebpfähle
- Wasser- und Silobauten.
Ebenfalls zu diesen Abfällen zählen nicht trennbare oder weiterverwertbare Gemische aus verschiedenen Holzklassen, die Problemfälle enthalten.
Holzverbrennungsanlagen für Problemholz brauchen spezielle kantonale Bewilligungen und besondere Zusatzeinrichtungen. In Frage kommen beispielsweise wieder KVA und Zementwerke. Auch diese reinigen die Abgase – mit eigens angefertigten Elektrofiltern, Rauchgaswäschern oder Entstickungsanlagen. Schadstoffe in Sonderabfall können diese Betriebe fast vollständig verbrennen oder filtern – so beseitigen sie auch problematische Stoffe umweltgerecht. Erkundigen Sie sich bei Ihrer nächstgelegenen Kehrichtverbrennungsanlage, ob diese stark schadstoffbelastetes Holz annimmt. Eine Verbrennung zuhause ist hochgradig gesundheitsschädlich und gefährlich!
Alternative zur energetischen Nutzung
Der grösste Teil von Holzabfällen in der Schweiz wird auf energetische Art und Weise genutzt, also verbrannt. Selbstverständlich kommen aber noch andere Nutzungsarten in Frage, die aber stark von der Schadstoffbelastung und Sortierung des Holzes abhängen. Gut erhaltene Möbel und Einbauten sollten Sie wann immer möglich weiter nutzen, um zu viel Abfall vorzubeugen. Wenn Sie etwas Neues möchten, aber das alte noch gut in Schuss ist: Denken Sie daran, dass Holz ein Wertstoff ist. Verschenken oder verkaufen Sie die Stücke. Sicher ist jemand anders sehr dankbar!
Im Rahmen der stofflichen Verwertung kommt aber manchmal auch eine Weiterverarbeitung, also Recycling, in Frage. Schwach belastetes Holz können Spanplatten-Hersteller oftmals noch verwenden – nach einer eingehenden Qualitätsprüfung durch das Entsorgungsunternehmen.
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