Egal ob Renovation, Aushub, Abriss, Rückbau oder Sanierung: Bei fast allen Bauprojekten fällt Bauschutt an – mal mehr, mal weniger. Für Bauherren ist die Entsorgung dieser Abfälle ein wichtiges Thema – denn in der Schweiz ist die fachgerechte Beseitigung vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Bauabfälle sind nicht gleich Bauschutt
Fachgerecht entsorgen gemäss Richtlinie ist aber gar nicht einfach. Es beginnt schon bei der Unterscheidung des Schutts von anderen Abfällen, die für den Laien nicht so einfach zu treffen ist: Richtiger Schutt ist immer mineralischer Abfall. So zählen dazu beispielsweise Ziegel, Backsteine, Steingut, anderer gesteinsähnlicher Strassenaufbruch oder Mörtel. Sind mehrere der Materialien vermischt, so nennen wir den Bauschutt Mischabbruch. Dieser gemischte Abbruch ist bisweilen recht stark verschmutzt. Bei der Entsorgung zählt er dann zum „inerten Bauschutt“ und muss auf die Inertstoffdeponie gebracht werden. Achtung: Humus oder Erdaushub sind zwar organisch – aber kein Bauschutt.
Natürlich fallen auf der Baustelle nicht nur mineralische Abfälle an.
- Kunststoff-Verpackungen
- Dämmstoffreste
- Schalholz-Teile
- Alteisen oder Altholz
und ähnliche Stoffe sind je nach Belastung mit Fremdstoffen Bausperrgut oder Sonderabfälle. Es handelt sich um Baustellenabfälle, die schwieriger zu recyceln sind als Bauschutt. Für deren Entsorgung fallen daher auch höhere Abfallgebühren an.
Planung der Entsorgung ist das A und O
Am Anfang der Bauschuttbeseitigung steht ein umfassender Entsorgungsplan. Darin gehen Sie auf
- Ergebnisse der Voruntersuchungen
- Abfallarten, Mengen und Entsorgungswege
- Organisation der Abfallerfassung
ein. Ein solches Entsorgungskonzept ist dringend notwendig, um eine Baugenehmigung zu erhalten und muss bei Antrag mit eingereicht werden.
Um die Kosten für das Entsorgen möglichst niedrig zu halten, sollten Sie Ihre Abfälle noch vor Ort sortieren. Achten Sie vor allem auf die Trennung Ihres Bauschutts von anderen Bauabfällen. Auf der Deponie führt Ihr Entsorgungsunternehmen die einzelnen Materialien dann umgehend den richtigen Mulden zu. Ausserdem stellt es Ihnen einen Entsorgungsnachweis aus. Diesen verlangen die Behörden für Baubewilligungen.
Verwertung von Bauabfall zum neuen Recyclingbaustoff
Im Anschluss ist ein sauberes und umweltbewusstes Recycling möglich. Dafür mahlen wir in der Entsorgung Eiken den Betonabbruch zu einem Pulver, das danach als Zugabe bei der Beton-Herstellung für den Strassenbau eingesetzt wird. Gröber gemahlener Bauschutt findet z.B. als Füll- und Unterbaumaterial Verwendung. Je nach Bedarf erstellen wir einen der folgenden Recyclingstoffe.
- Asphaltgranulat
- Recycling-Kiessand P
- Recycling-Kiessand A
- Recycling-Kiessand B
- Betongranulat
- Mischabbruchgranulat
Jeder dieser Stoffe hat eine einzigartige, besondere Zusammensetzung, die vom Gesetzgeber vorgegeben ist.
So nutzt das Bauschutt-Recycling der Umwelt
Mineralische Abfälle wie Bauschutt sind die häufigsten Abfallstoffe auf dem Bau – aber auch verwertbare. Es ist wichtig, sie durch Aufbereitung weiter nutzbar zu machen. Die enormen Mengen an Bauabfällen zu deponieren, wäre unverantwortlich gegenüber der Natur. Durch Recycling führen wir im Kanton Aargau sowie im ganzen Raum Basel-Zürich-Solothurn-Luzern die Wertstoffe in den Kreislauf zurück – und werden so unser aller ökologischer Verantwortung gerecht.
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